Am 8. Oktober fiel die Entscheidung, wie die Restaurierungsarbeiten an der Vorderseite der Apsis weitergeführt werden. Am Nachmittag berieten Sven Hübner und Hans Burger vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege wie die Retusche der Wand erfolgen soll.
Bereits den ganzen Vormittag hatte das Team der Restauratoren Farben gemischt und sie ausprobiert. Dabei wurden vor allem natürliche Pigmente verwendet. Der Grundstoff für Ocker wird zum Beispiel bergmännisch abgebaut – in Spanien. In Spezialgeschäften können Restauratoren solche Farbstoffe erwerben. Aber den richtigen Ton zu treffen, dazu ist in erster Linie Erfahrung und Geduld erforderlich. Zunächst wurde die Farbe auf Papier aufgebracht, mit einem Fön getrocknet und dann mit dem der Wand verglichen. Es dauerte einige Zeit bis die Übereinstimmung zur Zufriedenheit der Restauratoren ausfiel. Dann wurde an der Wand probiert und immer noch einmal die Mixtur verändert. Hans Burger konnten dann Farben präsentiert werden, die dem Original entsprachen.
Der Auftrag, auf den sich beide Seiten verständigten, lautet nun, mit einer Grundfarbe die weißen Flecken auszufüllen, eine Neutralretusche vorzunehmen. Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, wird erneut beraten, ob es
erforderlich ist, Konturen stärker zu betonen. Das menschliche Auge ist
nämlich in der Lage, Bilder zu rekonstruieren, wenn die wesentlichen
Konturen vorgegeben sind. Deshalb ist es offen, ob nach dem Ausfüllen
der weißen Flecken weitere Arbeiten notwendig sind.
Wie sich der Blick auf die Wand verändert, konnten die Besucher des
Tages der offenen Tür am Sonabend bereits in Ansätzen empfinden.