Drei Tage hat es gedauert, dann stand die Kanzel in neuem, alten Glanz wieder an ihrem Platz. Zunächst unterzog Annett Schulz am Mittwoch, dem 1. Dezember den Korpus in unserer Kirche einer Totalretusche. Wieder wurde im ersten Schritt gesäubert und die vorhandene Farbe gefestigt. Dann wurde mit einem feinen Pinsel retuschiert und man konnte zusehen, wie die Fehlstellen verschwanden. Die Farbe hatte sie aus Pigmenten nach den Vorgaben des Originals selbst zusammengemischt. Auch die lokale Presse begleitete die Arbeiten mit großem Interesse.
Am Dienstag hatte der Bauhof noch losen Putz, der durch Feuchtigkeit zustande gekommen war, beseitigt und einen Teil der Wand neu verputzt. So kann nicht erneut Feuchtigkeit der Kanzel zusetzen.

In dieser Zeit wurde in der Werkstatt von Matthias Schmerbach die Treppe
wieder auseinandergebaut, denn im Ganzen ließ sie sich nicht
transportieren.

In der Werkstatt waren die verfaulten Teile
ersetzt und Verluste, wie z. B. am Handlauf mit restauratorischem Können
ergänzt worden.

Am Donnerstag kam sie dann wieder in
Schulzendorf an. Der schwierigste Part war geschafft, als die Treppe
ohne Schäden durch die Tür gekommen war. Doch erst zu dritt war es
möglich, sie durch den Eingang zu bugsieren. Dann wurde sie wieder
zusammengefügt. Auch diese Schritte erforderten von den Restauratoren
Matthias Schmerbach und Hassa Tiedt höchste Sorgfalt und meisterliches
Können.

Auch die Treppe war von Annett Schulz in der Werkstatt in Falkensee
behandelt worden. Deshalb war es wichtig, so wenig Schaden wie möglich
beim Zusammenbau anzurichten. Das gelang den beiden Restauratoren.
Bis die Treppe wieder an den Korpus angefügt war, musste gebohrt,
geschnitten, geschraubt und verkittet werden. An einigen Stellen ist
noch zu sehen, wo neue Teile eingearbeitet worden sind. Das meiste
verdeckt inzwischen die Farbe.

Als schon alles wie abgeschlossen aussah, gab Annett Schulz am Freitag
in einem langen Arbeitstag der Kanzel noch den letzten Glanz. Die
gesamte Kanzel wurde mit Firniß überstrichen. Der wird allerdings mit
der Zeit noch etwas von seinem seidigen Glanz verlieren und dann sieht
die Kanzel wieder so aus wie vor 90 Jahren. Die Farbe wird noch ein
halbes Jahr bis zum Austrocknen benötigen. Deshalb darf die Kanzel bis
dahin nicht betreten werden!
Allen drei Restauratoren ein herzliches Dankeschön für ihre Arbeit.

Die Stiftung der Sparkasse hat unseren Verein zum 17. Januar 2011 in die
Alte Feuerwache nach Eichwalde eingeladen. Vielleicht unterstützt sie
uns bei der Restaurierung unserer Wappentafeln. dann kann es im Januar
mit der Restaurierung weitergehen.
Am 10. Januar dürfen wir im Märkischen Museum unseren Taufengel
besuchen. Gemeinsam mit Annett Schulz und den Mitarbeitern des Museums
kann dann entschieden werden, ob er restaurierungsfähig ist und nach
Schulzendorf zurück kehren kann.